Die schöne Serie der Talents BonnRhöndorf in der TOYOTA 2. Damen-Basketball-Bundesliga ist gerissen. Nachdem sich Bea Waffenschmieds Schützlinge von einem hohen Rückstand zurück ins Match gekämpft hatten, entschied am Ende der letzte Angriff. Statt des sechsten Heimsiegs gab es beim 46:47 (13:25) gegen die Metropol Ladies Herne/Recklinghausen leider die erste Heimniederlage für die Bonn-Rhöndorfer Kooperationsmannschaft.
Fünf Sekunden vor dem Ende klatschte Lara Brinkmanns siegbringender Wurf aus der Ecke auf den Ring statt ins Netz, Clara Bielefeld sicherte sich ihren 16 Rebound der Partie und die Gäste aus dem Ruhrpott hatten ein intensives und hochspannendes Match im Sportpark Pennenfeld am Ende hauchdünn für sich entschieden. Dass es am Ende überhaupt noch einmal so spannend wurde, verdankten die Talents ihrer defensiven Intensität und einer rasanten Aufholjagd.
Denn den Start in das Match hatten die Gastgeberinnen so richtig versemmelt. Herne/Recklinghausen agierte souverän, traf aus der Distanz und hatte an beiden Boards die Lufthoheit. Das Resultat war ein 3:20-Rückstand der Rheinländerinnen, der sich kurz nach Anfang des zweiten Durchgangs gar auf 20 Zähler ausdehnte. Selbst einfache Korbleger gingen reihenweise daneben, das Stöhnen im Publikum angesichts derart ungewohnter Abschlussschwächen tat weh.
„Wir haben uns überhaupt
nicht an den Gameplan gehalten“, monierte Waffenschmied nach der Partie die
Einstellung ihres Teams zu Beginn . Aus der Distanz ging bei Greta Gomann,
Amelie Kröner und Co. gar nichts. Zwölf Versuche, kein Treffer vor der Pause. Dazu
mit Karoline Steffen eine gefährliche Dreierschützin mit einer Knieverletzung
außer Gefecht gesetzt. Sollte die erste Heimniederlage der Saison gleich eine
richtige Klatsche werden?
Auch wenn das Pausenergebnis mit 13:25 schon etwas freundlicher aussah, blieb
die Erkenntnis, dass es eines grundlegenden Strukturwandels im Talents-Spiel
bedurfte, wenn diese Partie noch einmal spannend werden sollte. Was auch immer
der Coach den Damen mit den Weg gegeben hatte, schien goldrichtig gewesen zu
sein. Die Talents erhöhten die defensive Schlagzahl und zwangen die Metropol
Ladies zu Fehlern. Eine starke 15:0-Serie der Talents stellte das Match
komplett auf den Kopf. Kröner gelang der erste erfolgreiche Drei-Punkte-Wurf,
Olivia Okpara sorgte für die erste Führung ihres Teams (28:27, 27.). Vergessen
waren die bitteren Anfangsminuten, doch die Gäste waren keineswegs erschüttert.
Im Gegenteil, Herne/Recklinghausen startete seinerseits einen 8:0-Lauf und ging wieder mit 35:28 in Führung. Ein Dreier von Lisa Arz und Alinde Kerlukus Korberfolg machten die Begegnung vor Beginn des letzten Viertels wieder spannend (33:35). Es war angerichtet für eine große Nervenschlacht im Pennenfeld. Auf 44:36 zogen die Gäste vor allem dank der starken Khrystyna Kulesha davon (34.), Nika Carstens und Okpara schafften postwendend den Anschluss (43:44, 36.). Greta Gomanns erster erfolgreicher Dreier stellte die Partie auf 46:47, ein weiterer defensive Stopp gab den Talents neun Sekunden vor der Sirene dann die Chance zum Sieg. Kein Vorwurf an Brinkmann, dass ihr Wurf das Ziel verfehlte. Angesichts von nur 46 Punkten war es ganz sicher nicht der entscheidende Wurf, der den Talents am Samstag misslungen war.
Waffenschmied war trotzdem stolz auf das Comeback ihrer Mannschaft, auch wenn es nicht von Erfolg gekrönt war. „Wir haben defensiv wirklich Charakter bewiesen und insbesondere im Rebounding das verpatzte erste Viertel versucht auszubügeln. Dennoch haben wir offensiv selten die richtigen Lösungen gefunden und uns von der Körperhöhe der Gegnerinnen stark beeindrucken lassen.“
Eine Chance zur Rückkehr auf die Siegerstraße ergibt sich am kommenden Samstag mit einem weitere Heimspiel. Als Gegnerinnen empfangen die Talents dann die AstroLadies aus Bochum (16 Uhr, Pennenfeld).
Viertel:
3:20 / 10:5 / 20:10 / 13:12
Es spielten: G. Gomann 5 Punkte/1 Dreier, A. Kerluku 2, L. Arz 3/1, N. Carstens
4, Z. Perlick 5/1, O. Okpara 8/10 Rebounds, M. Koopmann, A. Kröner 14/1 Dreier,
L. Brinkmann 5, M. Kleinert.
Fotos: Jan Fante
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