OrangeAcademy vs. Dragons Rhöndorf 73:69 (19:17/20:14/8:14/26:24)
Und wöchentlich grüßt das Murmeltier. Auch beim Gastspiel in Ulm waren die Dragons erneut über 40 Minuten in Schlagdistanz, scheiterten am Ende aber an den eigenen Nerven und den schwachen Quoten aus dem Feld und von der Freiwurflinie.
Bis auf die beiden noch längerfristig ausfallenden Samuel Horvath und Philipp Gruber konnte Headcoach Thomas Adelt beim Gastspiel der Drachen in Ulm auf sein komplettes Ensemble zurückgreifen, denn auch die beiden am Vortag mit den Telekom Baskets Bonn im Einsatz gewesenen Julian Jasinski und Alexander Möller hatten in Ulm übernachtet und auf die Ankunft ihrer Teamkameraden gewartet.
Vor 250 Zuschauern in der altehrwürdigen Kuhberghalle zu Ulm starteten beide Teams nervös in die Partie und sorgten vor allem mit Fehlwürfen und Ballverlusten für statistische Ausschläge auf dem Scoutingbogen. Bei den Drachen waren es vor allem Kwan Waller und Julian Jasinski, die ihre Unsicherheit am besten abschütteln konnten und mit ihren Punkten dafür sorgten, dass sich nach und nach eine offene Partie entwickelte. Sinnbildlich für die Partie war der sehenswerte Block von Alexander Möller an Nicolas Möbus, der sich jedoch den direkten Offensiv-Rebound sichern konnte und via Assist seinen Teamkameraden Till Pape bediente, der diesmal von Dragons-Defense nicht mehr gestoppt werden konnte (14:14). Auch im zweiten Viertel, welches beim Stand von 19:17 startete, blieben die Drachen weiter im direkten Schatten der Hausherren und konnten mit der ersten Aktion durch Bo Meister den Ausgleich erzielen (19:19), doch ein 7:0-Lauf verschaffte den Mannen von der OrangeAcademy etwas Luft und den Applaus ihrer Fans. Die Dragons verstrickten sich im Anschluss sehr zum Unmut ihrer Coaches in eine Vielzahl an Einzelaktionen und ließen sich von der Ulmer Defense immer wieder zu schlechten oder falschen Entscheidungen in der Offense verleiten. Glücklicherweise waren auch die Hausherren nur phasenweise in der Lage ihre Überlegenheit in Punkte umzumünzen und so war beim Halbzeitstand von 39:31 noch alles drin für beide Mannschaften.
Der Pausentee schien die erhofften Kräfte freigesetzt zu haben, denn die Dragons brachten nun endlich die Energie aufs Feld, die sie auch in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hatte und mit knackiger Verteidigung gelang es den offensiven Rhythmus der Academy-Korbjäger in den ersten Minuten des dritten Viertels zum erliegen zu bringen. Unter den Körben fand zudem Zygimantas Riauka immer besser ins Spiel und war von der Ulmer Garde immer schwerer zu kontrollieren. Mit gerade einmal drei Zählern Rückstand für die Drachen ging es in den finalen Spielabschnitt, wo Zachery Ensminger und Nicolas Bretzel für die Gastgeber die Akzente setzen konnten. Unter der Führung ihrer beiden Capitanos Joe Koschade und Zygimantas Riauka stemmten sich die Dragons nochmals gegen die drohende Niederlage und konnten durch Bo Meister sogar nochmals kurz in Führung gehen (60:62). Ein anschließender 9:0-Lauf der Gastgeber begrub jedoch schnell jede Hoffnung auf einen Erfolg in der Fremde und mündete in einem letztlich verdienten 73:69-Erfolg für die OrangeAcademy.
Beim Blick in die Statistik fällt auf, dass die Dragons vor allem aus dem Feld (36%) und von der Freiwurflinie (50%) an diesem Sonntag-Nachmittag große Probleme hatten und zudem 10 ihrer Würfe von der gegnerischen Defense geblockt wurden. Lediglich bei den Steals und den Turnovern konnten die Drachen die besseren statistischen Werte für sich verbuchen.
Thomas Adelt (Headcoach Dragons Rhöndorf): „In den ersten beiden Vierteln haben wir die nötige Energie und Intensität vermissen lassen, die man in der ProB einfach braucht. Nach der Pause sind wir aggressiver und wacher aufgetreten. Mit unserer schwachen Performance von der Freiwurflinie und aus dem Feld haben wir uns das Leben aber selber zu schwer gemacht und uns letztlich selbst um die Chance auf einen Sieg gebracht. Glückwunsch daher zum verdienten Erfolg an die OrangeAcademy Ulm. “
Rhöndorf: Waller (18, 7 Steals, 5 Rebounds), Dia (3), Kneesch (5/1-3er), Jasinski (4), Meister (12/1), Koschade (10/2, 6 Assists), Riauka (14, 16 Rebounds), Falkenstein (1), Möller (2), Otshumbe (0)
Ulm: Reisig (0), Ensminger (9/1-3er), Mittmann (11/2, 8 Assists), Lanmüller (6), Philipps (3), Bretzel (21/1), Fazekas (0), Möbus (6/1), Kudic (3/1), Pape (10), Krimmer (4), Großkopf (DNP)
Foto: Harry Langer