Dragons Rhöndorf vs. OrangeAcademy 78:84 (20:29, 25:16, 15:23, 18:16)
Bei den 967 Fans wie Spielern der Dragons war am Samstagabend von Frohsinn nichts zu spüren. Eigentlich sollte die Begegnung von Rhöndorf gegen die OrangeAcademy der Auftakt zu einem rauschenden Karnevals-Wochenende werden. Ulm erwies sich jedoch als Spielverderber, siegte verdient mit 84:78 (45:45) und sorgte für vorzeitige Aschermittwoch-Stimmung.
Eigentlich wägten sich viele Fans der Dragons bereits vor Spielbeginn auf der Siegerstraße. Ulm musste nämlich mit Maximilian Langenfeld sowie Noa Essengue auf zwei wichtige Offensive-Optionen verzichten. Es wurde jedoch früh deutlich, die Gäste würden sich keinesfalls kampflos ergeben. Ganz im Gegenteil: Ulm spielte schnörkellos auf und führte nach zwei Minuten 7:0. In der Folge wachte Rhöndorf auf und glich aus. Wer dachte, dass der Tabellenführer nun die Initiative übernehmen würde sah sich getäuscht. Die Jungs der OrangeAcademy blieben am Drücker und nach zehn Minuten mit neun Punkten vorne (20:29).
Im zweiten Spielabschnitt schien sich die Partie zu Gunsten der Hausherren zu drehen. Angetrieben von Neuzugang Ference Gille glich Rhöndorf erst aus (15“/31:31) und startete mit einem 12:0-Lauf die beste Phase des Spiels, zu der Tyreese Blunt alleine neun Punkte beisteuerte und ging mit 44:33 in Führung (17“). Eigentlich ein beruhigender Vorsprung, „den wir in der Folge allerdings sorglos geschreddert haben“, brachte es Dragons-Coach Stephan Dohrn auf den Punkt. So trennten sich die Gegner nach 20 Minuten mit einem 45:45-Unentschieden.
In der Halbzeitpause war das Parkett dann fest in der Hand der Siebengebirgs-Prinzessin Anna I. und dem Elferrat der KG Halt Pol. Die anmutige Tollität riss die Dragons-Fans mit ihrem Prinzessinnen-Song von den Sitzen und sorgte für beste Stimmung auf den Rängen.
Die aber nicht lange halten sollte, denn das dritte Viertel war ein Spiegelbild des ersten. Ab der 24. Minute übernahmen die aggressiv verteidigenden Ulmer wieder das Kommando. Punkt um Punkt streuten die Gäste ein, wobei Jervis Scheffs Rhöndorf ein ums andere Mal düpierte. Am Ende markierte der gerade einmal 16-Jährige 21 Punkte und avancierte zum Topscorer seines Teams. Auf Seite der Dragons sank Minutenlang die Konzentration und damit das Scoring in den Keller. Der Zwischenstand von 60:68 nach 30 Minuten aus Sicht des Gastgebers war die Quittung.
Im Schlussviertel bliesen Kelvin Omojola & Co. zwar noch einmal zu einer Aufholjagd und kämpften sich bis auf zwei Punkte heran (39“/78:80), kippen konnten sie die Partie aber nicht mehr. Ulms Point Guard Seiko Jawara machte mit Spielübersicht und sicheren Freiwürfen den Sack zu. Die 78:84-Niederlage konnten auch die gut aufgelegten Tyreese Blunt (22 Punkte) sowie Avery Sullivan (18 Punkte & 13 Rebounds) nicht verhindern.
Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf: “Wir sind unmittelbar nach dem Spiel schon deutlich enttäuscht. Einerseits wollen wir als Profis immer gewinnen, auf der anderen Seite haben wir heute nicht das Spiel gezeigt, was wir uns vorgenommen haben. Wie wir immer wieder komfortable Vorsprünge hergeben ärgert mich schon sehr. Ich spare mir an dieser Stelle Gründe für die Schwächen beim Scoring und Rebounding anzuführen. Die einzelnen Spieler sind alt genug, um zu reflektieren, was zur heutigen Niederlage geführt hat. Nächstes Wochenende wartet mit TSV Tröster Breitengüßbach ein Gegner, den wir keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen dürfen.“
Dragons Rhöndorf: Blunt, (22 Pkt./4-3er), Omojola (5/8 Ass.), Buck (4), Sullivan (18/1-3er/13 Reb.), Gille (10/11 Reb.), Pilipovic (9/1-3er), Bulic (2), Beck (1), Diallo, Müller (4), Silic (3)
OrangeAcademy: Jawara (13 Pkt./2-3er/6 Reb.), Müller, Aiyamenkhue (9), Zilinskas (2), Scheffs (21/1), Holbach (6/12 Reb.), Anigbata (17/3/6), Hecker (11/8 Reb.), Dimitrov (5)
Dragons Rhöndorf / OrangeAcademy: 2er 22/40 (55%) / 19/40 (48%), 3er 6/28 (21%) / 6/23 (26%), FG 28/68 (41%) / 25/63 (40%), FT 16/23 (70%) / 28/37 (76%), REB 38 / 45, ST 9 / 6, TO 13 / 16, BS 4 / 5, PF 29 / 19