Die Vorbereitung ist abgeschlossen, am kommenden Samstag geht’s ans Eingemachte. Wie alle Dragons-Fans bin auch ich auf die erste richtige Standortbestimmung gespannt. Zum Saisonstart wartet mit Würzburg eine echte Hausnummer. Zwar weist der TG-Kader nur einen US-Amerikaner auf, mit Miles Ramin Jackson-Cartwright hat man sich allerdings einen ganz erfahrenen Shooting Guard von den HEBEISEN WHITE WINGS Hanau geangelt. Der Rest ist made in Germany und bürgt für gehoben Qualität. Alleine unter den Brettern wartet auf unsere lange Garde Schwerstarbeit. Dejan Kovacevic vom FC Bayern München II und Leon Kratzer vom Meister Brose Bamberg sind alles andere als Laufkundschaft. Und auch auf den anderen Positionen hat die Zweitvertretung vom Erstligisten s.Oliver sich ordentlich verstärkt.
Nicht weniger gespannt dürfte unsere Mannschaft auf den Vergleich mit einem starken Liga-Konkurrenten sein. Okay, die Resultate in der Preseason waren durchaus ansprechend, was das tatsächliche Leistungs-Niveau der Dragons angeht, blieben jedoch einige Fragen offen. Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, wie oft Thomas Adelt bislang auf seinen kompletten Kader zurückgreifen konnte. Faktisch letzte Woche zum ersten Mal! Realistisch betrachtet sind aussagekräftige Prognosen also unmöglich. Feststeht, dass die Dragons mit jeder gemeinsamen Trainingseinheit stärker werden dürften. Schließlich lebt die Offensive maßgeblich von Automatismen. Aber auch in der Defensive ist „blindes Verständnis“ durch nichts zu ersetzen. Besonders schwierig ist die Situation für Kevin Thomas, der erst vor wenigen Tagen in Deutschland gelandet und quasi ohne Schlaf sein Debüt im Trikot der Dragons gegen Koblenz gab. Ein bisschen Zeit sollte man dem 25-jährigen Kanadier schon gönnen, um in Rhöndorf und im Team anzukommen. Was ich so gehört habe, wird er es mit spektakulären Flugeinlagen danken.
Es bleibt also abzuwarten, ob’s bereits in Würzburg zum erhofften Erfolgserlebnis reicht. Aber spätestens eine Woche später, ist beim ersten Auftritt im Dragon-Dome ein Sieg fest eingeplant. Macher, Helfer und Fans hätten es jedenfalls mehr als verdient. Fast wie Phoenix aus der Asche sind die Dragons in den letzten Monaten auferstanden. Okay, das Renommee des Klubs ist noch immer ordentlich verschrammt. Allerdings ist bei den Dragons wieder eine gesunde Portion Selbstvertrauen zu spüren und nicht zuletzt Aufbruchsstimmung. Ein klarer Verdienst von Alex Dohms, der es versteht mit seinem ehrlichen Enthusiasmus andere anzustecken. So kann’s was werden, mit dem Vorhaben, glorreiche Zeiten aufleben zu lassen. Dazu passt ein spielerisches Revival gegen die Riesen aus Leverkusen natürlich wie die Faust aufs Auge!
Euer
Klaus Beydemüller
Zur Person
Klaus Beydemüller hat als anerkannter Basketball-Journalist und -Fachmann seit Jahren den deutschen Basketball im Blick und steht als treuer Fan und Berater den Dragons seit unzähligen Spielzeiten zur Seite. In seiner Kolumne “So Isset!” greift das Drachen-Urgestein aktuelle Themen rund um die Dragons Rhöndorf auf und kommentiert in seiner eigenen Sichtweise. Klaus Beydemüller ist kein offizieller Vertreter der Dragons Rhöndorf und vertritt in seiner Kolumne nicht die offizielle Meinung der Dragons Rhöndorf.