Das Basketball-Wunder blieb zwar aus, aber die Talents BonnRhöndorf lieferten beim 66:56 (34:20)- Heimsieg gegen die BasCats USC Heidelberg in der TOYOTA 2. Basketball-Bundesliga eine fulminante Vorstellung ab. Letztlich war die Hypothek des mit 20 Punkten verlorenen Hinspiels aber leider zu hoch für Bea Waffenschmieds Mannschaft.
Eine
gute Performance ihres Teams hatte der Headcoach vor dem Rückspiel versprochen,
eine hervorragende Vorstellung ihrer Mannschaft bekamen die zahlreichen
Zuschauer im Sportpark Pennenfeld dann prompt zu sehen. Und tatsächlich lag die
Sensation im letzten Spielviertel in der Luft. Als Greta Gomann nach 34
Spielminuten unter riesigem Jubel auf 57:36 für ihre Farben stellte, war der
Vorsprung der Gäste nicht nur aufgebraucht sondern die BasCats standen am Rande
des Ausscheidens. Gästecoach Sebastian Nörber nahm sofort eine Auszeit um den
unwiderstehlichen „Flow“ der Talents zu stoppen.
Heidelberg schien die richtigen Maßnahmen besprochen zu haben, denn zwei
schnelle Körbe von Miriam Diala brachten den erklärten Aufstiegsaspiranten
wieder in scheinbar ruhigeres Fahrwasser (57:41, 35). Doch Lara Brinkmann und
Olivia Okpara erhöhten wieder auf +20 aus Sicht der Gastgeberinnen (61:41), die
weiter an sich glaubten. Man muss dem Favoriten zu Gute halten, dass er in der
Crunchtime seinen besten Basketball des Tages spielte und die folgende
11:0-Serie alle Hoffnungen der Talents auf ein Weiterkommen zunichte machte.
Sanata-Lea Oedraogo per Dreier und Laurie Irthum mit sechs Zählern am Stück
beendeten „den Spuk“ aus Sicht des Südzweiten. Am Ende gewannen die BonnRhöndorferinnen
mit 66:56 und waren doch – rein arithmetisch betrachtet – die untröstlichen
Verliererinnen.
Die Talents waren von Beginn an gewillt gewesen, dem hohen Favoriten das Leben – und damit den Einzug in das Play-off-Viertelfinale – so schwer wie möglich zu machen. Kompromisslose Defense und Distanztreffer der starken Greta Kröger (drei Dreier vor der Pause) verschafften den Talents nach den ersten zehn Minuten etwas Raum (17:11). Natürlich war der hohe Rückstand nicht in einem Viertel aufzuholen, aber zur Halbzeit (34:20) wurde die Sache für die mit schwachen Trefferquoten kämpfenden BasCats zunehmend brenzliger. Waffenschmieds Team machte vieles richtig und Okparas verwandelter Freiwurf zum 43:23 (24.) sorgte erstmals für den Gleichstand in der Abrechnung beider Partien.
Es ging mit einer 49:32-Führung in die letzten zehn Minuten. Marisa Koopmann gab mit einem erfolgreichen Drei-Punkt-Wurf die Vorlage für den rasanten Schlussabschnitt, der den Talents mit Gomanns Treffer ein emotionales Zwischenhoch bescherte. Wenn man denn etwas am Spiel der Waffenschmied-Truppe zu kritisieren haben wollte, dann war es die suboptimale Freiwurfquote (nur 12 Treffer bei 25 Würfen), die den Klassenneuling ärgern musste. Etwas mehr Eiswasser in den Talents-Venen hätte das Match wahrscheinlich noch enger gestaltet. Die Nerven spielten allerdings bei beiden Seiten nicht mit.
Waffenschmied war trotzdem stolz auf ihr Team: „Wir waren heute von Anfang an präsent und wach, nicht ängstlich und haben sehr wenige Fehler gemacht. Wir haben nie nachgelassen und uns streng an das gehalten, woran wir in dieser Woche hart und intensiv gearbeitet haben. Diese Intensität konnten wir heute sehen uns spüren. Eine solche Reaktion nach der leider zu hohen Niederlage in der Vorwoche macht mich und uns einfach nur stolz. Es beweist unfassbar viel Charakter und Willensstärke mit -20 in die Partie zu gehen und nicht den Faden zu verlieren. Und dann ist es doch passiert, es ist halt Basketball. Heute haben wir abermals gezeigt, dass uns keine individuelle Spielerin ausmacht, sondern wir als Team agieren und vor allem verteidigen. Heidelberg hat über drei Viertel lang keine Lösungen gefunden und zur Halbzeit gerade mal 20 Punkte aufgelegt und das bei einem Team, das in die erste Liga aufsteigen möchte.“
Viertel: 17:11 / 17:9 / 15:12 / 17:24
Es spielten: G. Gomann 5 Punkte, A. Kerluku, L. Arz 2, N. Carstens 3/1 Dreier, Z. Perlick 8, O. Okpara 8, S. Flottmann 2, M. Koopmann 9/2 Dreier, A. Kröner 5/1, L. Brinkmann 9, M. Kleinert 3, G. Kröger 12/4.
Play-off-Achtelfinale: Best of Two-Serie, fettgedruckte Teams im Viertelfinale
AVIDES Hurricanes Rotenburg – München Basket 86:61 /76:75
BBC Osnabrück – Eisvögel USC Freiburg 2 55:58 / 69:29
AstroLadies
Bochum – DJK Bamberg 77:73 / 51:53
Metropol Ladies Herne/Reckl. – Rhein-Main Baskets 75:62 / 51:63
BasCats USC Heidelberg – Talents BonnRhöndorf 63:43 / 56:66
Bad
Homburg Falcons – ChemCats Chemnitz 67:38 / 66:52
ASC Theresianum Mainz – TG Neuss Tigers 87:90 / 59:67
TSV Wasserburg – Lady Dolphins Bielefeld 86:81 / 07.04.24
Fotos: Jan Fante
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