Dragons Rhöndorf

Feuer und Flamme seit 1912

The road has just begun

Wie der Beat eines Songs folgt Dribbling auf Dribbling, während die linke Hand den Mitspielern anzeigt den nötigen Platz zu generieren. Ein geschmeidiger und kraftvoller Crossover bringt den Gegenspieler in den Nachteil und der Weg zum Korb ist freier als die Autobahn bei Nacht. Einen krachenden Dunking später schallt es durch den DragonDome: „Two Points, Devoooon Goodman!“

Es sind Szenen wie diese, die den Basketball-Fans immer wieder die basketballerische Verzückung den Rücken hinunterlaufen lassen, denn selten gab es am Bad Honnefer Menzenberg einen Spieler, der die Aufbauposition mit einer solchen Mischung aus Raffinesse, Athletik und Spielwitz besetzte. Mit gerade einmal 1,84 Meter hat Devon Goodman die ProB im Sturm erobert und ist nach 21 absolvierten Partien mit Abstand der beste Vorlagengeber der Liga mit 8,8 Assists und zählt mit 19,2 Punkten zudem zu den besten 10 Scorern der bisherigen Saison. Doch was macht es für Devon Goodman aus die Saison 22/23 im Jersey der Dragons zu absolvieren: „Ich bin hier am genau richtigen Platz zur richtigen Zeit in meiner Karriere. Wir haben die Möglichkeit eine erfolgreiche Saison mit den Dragons zu absolvieren, wo ich in meiner sportlichen Rolle weiter wachsen kann. Zudem kann ich im Training mit den Bonner Spielern jeden Tag viel lernen. Davon profitiere ich als Spieler und Mensch jeden Tag im Hier und Jetzt und für die Zukunft“

Geboren und aufgewachsen in Laverock, einer typisch amerikanischen Kleinstadt in Pennsylvania folgte Devon Goodman dem Ruf der Quakers, dem Sportprogramm der University of Pennsylvania. Ein traditionsreiches Programm, abseits der jedermann bekannten Colleges wie UCLA, Georgetown oder North Carolina, aber mit regelmäßigen Tickets für die March Madness, die nordamerikanische College-Meisterschaft. Es sind nicht die großen Namen, die den Quakers entsprungen sind, aber immer solide und gut ausgebildete Athleten, die ihre Chancen in der weltweiten Basketball-Landschaft erhielten. Vier Jahre verbrachte Devon Goodman im Jersey der Quakers und konnte sich Stück für Stück als Leistungsträger etablieren und schloss seine College-Karriere als Senior mit 13,6 Punkten, 3,2 Assists und 3,4 Rebounds pro Partie ab. „In der NCAA zu spielen ist etwas Besonderes, denn nur 3% bis 4% aller Highschool-Spieler schaffen es ans College und nur rund 1% geht in die Division 1. Man entwickelt eine enorm starke Verbindung zu seinen Teammates, denn man verbringt quasi den ganzen Tag zusammen. Spiele, Training, Unterricht, die teils langen Roadtrips und eigentlich auch die restliche Zeit dazwischen. Ich habe so viele tolle Erinnerungen an meine Zeit bei der Penn und an meine Mitspieler. Sie werden immer wie eine Familie für mich bleiben.“, blickt Devon Goodman auf seine Zeit am College zurück.

Mit der Chance auf eine Karriere als Profi-Basketballer in den Händen folgte Devon Goodman dem Ruf des alten Kontinents und hinterließ in der ersten Liga des sonnigen Portugals erste Fußabdrücke in der europäischen Basketball-Landschaft. Mehr als solide 14,7 Punkte und 5,0 Assists standen für den Rookie zu Buche, auch wenn es etwas dauerte sich an den Basketball in Europa zu gewöhnen wie Devon Goodman zu berichten weiß: „Der Stil des Spiels ist ein großer Unterschied. Es wird in Europa viel physischer gespielt als in der NCAA und man kommt auch mit härteren Aktionen durch ohne direkt zwingend ein Foul zu kassieren. Daran muss man sich gewöhnen, aber nach einigen Wochen hat man das verinnerlicht.“

Doch wo soll die Reise hingehen? Das eine gute Saison bei den Dragons Rhöndorf ein Ticket in höhere Basketball-Gefilde sein kann ist nicht erst seit den Karriere-Sprüngen von Kameron Taylor bestens bekannt. Noch gibt sich der 25-Jährige gelassen ob des Wissens, dass er nahezu alles per Dribbling und Jumpshot in den eigenen Händen hat: „Natürlich will ich das höchst mögliche Level erreichen und auch erfolgreich sein. In welchem Land und bei welchem Team das sein wird, wird sich zeigen. Am Ende wird der Wille und auch etwas Glück über meinen Karriere-Weg entscheiden.“