Turnover verhageln Talents den WNBL-Saisonstart

Die WNBL-Premiere der Talents BonnRhöndorf endete am Sonntag in Neuss mit einer auch in der Höhe verdienten 59:81 (26:43) – Niederlage. Gegen die ambitionierten Junior Tigers waren die U18 Bundesliga-Mädels aus Bonn und Rhöndorf über 40 Minuten weitgehend chancenlos geblieben und leisteten sich leider horrende 34 Ballverluste.

Kein gutes Omen gleich zu Beginn für die neue Bonn-Rhöndorfer Kooperationsmannschaft: Ohne Alexa Hans, deren Fußverletzung noch nicht auskuriert ist, sowie ohne Laura Telke (Knie) fehlten Headcoach Nicola Happel zwei Spielerinnen aus der Starting Five. Kate Scheibli erzielte die ersten beiden Punkte der Partie und bis zur fünften Spielminute (11:11) hielten die Talents auch gut mit. Dann zog Neuss dank der starken Maria Ilic (26 Punkte) über 16:11 auf 24:11 davon. Auffällige Statistik: zehn Ballverluste in den ersten sieben Minuten brachten die Talent-Offense immer wieder ins Stottern. Zudem geriet die nach dem Ausfall von Hans einzig weitere große Spielerin Sahra Cissé früh in Foultrouble, während BonnRhöndorf keine Pfiffe bekam. Noémi Bokodi verkürzte zum Viertelende auf 13:24. Den Rückstand aufzuholen, dass würde in jedem Fall sehr schwer werden.

Leider wendete sich das Blatt im zweiten Viertel nicht. Neuss mit der überragenden Ilic stets gefährlich, bei den Talents hielt Luisa Sundermann (11 Punkte) fast als einzige dagegen. Angesichts des 26:43-Zwischenstandes zur Halbzeit waren nunmehr enorme Comeback-Qualitäten gefordert, wenn diese Partie noch gedreht werden sollte. Die Big 3 der Junior Tigers (Illic, Schott, Huppertz) hatten allesamt abgeliefert, bei den Talents gelang am offensiven Ende nur wenig. Mit 17 Turnovern in 20 Spielminuten kann man zudem kein WNBL-Spiel gewinnen. Und wer an die Freiwurflinie möchte, der muss zum Korb ziehen und gefoult werden.

Aus der Kabine kamen die Gastgeberinnen mit gleicher Intensität. Als Ricarda Schott für Neuss zum 49:29 traf, war der Rückstand auf 20 Punkte angewachsen. Die Talents gingen weiter zu sorglos mit dem Spielgerät um. Oder Neuss verteidigte einfach zu gut. Die Junior Tigers drückten weiter aufs Gaspedal, trafen über 50 Prozent ihrer Würfe und trieben den Score auf 67:43 nach 30 Minuten. Die letzten zehn Minuten standen unter dem Oberbegriff Schadensbegrenzung. Und tatsächlich verkürzten die Talents den Rückstand etwas, ohne jedoch am Neusser Sieg kratzen zu können. Immerhin holte man sich das Viertel mit 16:14 und zeigte, dass man durchaus auf Augenhöhe mit einem ganz sicheren Play-off-Teilnehmer agieren kann.

Luisa Sundermann war mit 18 Punkten die beste Scorerin der Talents, Greta Gomann gelangen 14 Zähler und 8 Rebounds, Kate Scheibli erzielte zehn Punkte.

„Wir sind auf ein sehr gutes Neusser Team getroffen, welches uns vor allem beim Zug zum Korb vor große Probleme gestellt hat und immer wieder auch den richtigen Pass zur freien Mitspielerin gesucht und sichere Abschlüsse gefunden hat“, zollte Happel dem Gegner Respekt.  Man habe phasenweise gut mitgehalten aber die große Nervosität des ersten WNBL-Spiels habe bei der einen oder anderen Spielerin eine Rolle gespielt.

Viertel: 24:13 / 19:13 / 24:17 / 14:16

Es spielten: F. Linden, K. Scheibli 10 Punkte, P. Bantes 2, N. Bokodi 8, H. Sadio, I. Hewicker 2, S. Cissé 5, L. Sundermann 18/2 Dreier, S. Crnovrsanin, G. Gomann 14/2, N. Karimi.

WNBL-Gruppe Nordwest, 2. Spieltag:

Rhein Bascats Düsseldorf – Basket Girls Ruhr 57:60
Neuss Junior Tigers – Talents BonnRhöndorf 81:59
Cologne Regio Girls – New Basket Oberhausen 46:70

Fotos: Daniela Hans