Talents mit Sieg und Niederlage am langen Wochenende
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kamen die Talents BonnRhöndorf aus dem Doppelspieltag der TOYOTA 2. Damen Basketball-Bundesliga zurück. Während man am Feiertag einen überzeugenden 80:61- Auswärtssieg bei New Basket Oberhausen landete, kassierte man im mit Spannung erwarteten „Rheinischen Derby“ gegen die WINGS Leverkusen am Sonntagnachmittag in Bonn eine deutliche 50:81-Heimniederlage.
Ein starkes Drittes Viertel reichte den Talents in Oberhausen zum Sieg, wobei Zoe Perlick mit 18 Punkten die beste Korbjägerin der Talents war. 29 Punkte erzielten Bea Waffenschmieds Spielerinnen direkt nach der Halbzeit und legten damit den Grundstein zum zweiten Saisonerfolg. „Defensiv sind wir wieder ein Stück mehr zusammengewachsen und haben trotz einiger Auf und Abs immer wieder ins Spiel zurückgefunden.“, bilanzierte Waffenschmied den Feiertagsausflug in den Ruhrpott. Oberhausen galt sicher nicht als einfaches Pflaster, doch die Talents zeigten von Beginn an, dass man NBO - im Unterschied zum Vorjahr – nicht unterschätzen würde.
Ohne die beste Besetzung – das zeigte dann der Sonntag – war es gegen einen der Ligafavoriten jedoch ein wenig vielversprechendes Unterfangen. Die drei Importspielerinnen der Wings drückten der Partie von Anfang an den Stempel auf. Tessa Brugler, Kendra Parra und Natalie Vilaflor zeigten was man mit entsprechendem finanziellem Engagement in der zweiten Liga erreichen kann. Vor allem Brugler (17 Punkte/ 10 Rebounds) bereitete der Talents-Defense reichlich Kopfschmerzen. Die 26jährige Amerikanerin war im Eins-gegen-Eins scheinbar nicht zu stoppen und dazu mit etlichen zweiten Bällen erfolgreich. In Kombination mit Olivia Okpara und später Amelie Kröner bildete Leverkusen einen „starken Mittelblock“, der den Talents alles abverlangte.
Was auch immer Waffenschmieds Spielerinnen versuchten, Leverkusen wusste immer eine Antwort und hatte die gewinnbringende Spielidee: Power-Basketball und körperlichen Einsatz. Es hätte schon einer außergewöhnlichen Trefferquote aus der Distanz bedarf, um die im Innenspiel überlegenen Wings (Rebounds: 53 zu 36) in Schach zu halten.
Mit einer 13:0-Serie setzten sich die Wings im zweiten Viertel vorentscheidend ab. Die BonnRhöndorfer Offensivprobleme ließen keinen Lauf der Talents entstehen. Und die Zahlen auf dem Scouting-Bogen logen ebenfalls nicht: 31 Prozent Trefferquote reichen gegen einer der Ligafavoriten nicht zum Comeback. Den Rückstand in Grenzen zu halten war dann auch alles, was Waffenschmieds Mannschaft nach dem Wechsel versuchte. Martha Middeler war mit zehn Punkten die beste Schützin auf Seiten der Talents und zugleich die einzige Akteurin der Gastgeberinnen mit zweistelliger Ausbeute.
„Unsere kurzfristigen Ausfälle und die angeschlagenen Spielerinnen haben wir heute nicht kompensiert bekommen. Das hat uns aus dem Konzept gebracht. Wir haben fahrig und gehemmt gespielt. Der Leverkusener Sieg geht deshalb auch in der Höhe in Ordnung“, urteilte Sportmanager Markus Wolf sportlich fair. Waffenschmied stieß ins gleiche Horn: „Sehr schade, aber die äußeren Faktoren (Kranke, Verletzte, wenig Training) dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir auch einen schwachen Tag hatten. Das war auch defensiv keine Glanzleistung heute. Haken dran machen, Mund abwischen, weiter geht’s“.
Eine Chance zur Wiedergutmachung haben die Talents am kommenden Sonntag beim sieglosen Tabellenschlusslicht in Braunschweig.
Fotos: Jan Fante
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