Talents reisen als krasser Außenseiter nach Göttingen

Es gibt sicher dankbarere Aufgaben in der TOYOTA 2. Damen Basketball-Bundesliga als an einem Sonntagnachmittag beim ungeschlagenen Tabellenführer anzutreten. Für die Talents BonnRhöndorf geht es am 12. Spieltag zu den Veilchen Ladies nach Göttingen (16.00 Uhr, Felix-Klein-Gymnasium). Die Trauben hängen sehr hoch beim ehemaligen Erstligisten.

Es ist sicher zugleich das schwerste wie auch das einfachste Saisonspiel für den Tabellenfünften. In der augenblicklichen Situation und angesichts der weiter desaströsen Personalausfälle sollte man sich eigentlich die Fahrtkosten sparen und besser die Punkte mit der Post zum Bundesligaabsteiger schicken. An einen Sieg in Göttingen glauben nur die allergrößten Optimisten, die Wettquoten wären gewiss gigantisch, könnte man auf Damen-Basketball setzen.

All das ficht Talents-Headcoach Bea Waffenschmied natürlich nicht an. „Wir können befreit aufspielen, die Favoritenrolle liegt sicher nicht bei uns“, so die Trainerin. Im Hinterkopf haben die Talents ohnedies das abschließende Match daheim gegen Bochum kurz vor den Feiertagen, in dem es um einen positiven Jahresausklang steht. Insoweit hofft Waffenschmied auch darauf, dass sich nicht noch jemand weiteres verletzt.

Die Veilchen Ladies sind eigentlich viel zu gut besetzt für die 2.Liga, hatten aber – ebenso wie Leverkusen - wegen der hohen finanziellen Auflagen den Verbleib in der Beletage ablehnen müssen. Trotzdem leistet sich Göttingen den Luxus, mit fünf Importspielerinnen anzutreten. Die beiden US-Zwillinge Sophia und Lilian Phillips, sowie Katherine Peneueta, die Portugiesin Ana Faustino und die Belgierin Alice Bremer sorgen für ein erlesenes Personaltableau. Ein paar deutsche Akteure sind natürlich auch noch dabei, wenngleich „die Musik“ bei den Ladies eindeutig von den auswärtigen Kräften gespielt wird. Über 85 Punkte im Schnitt erzielt die Offensivmaschine aus dem Süden Niedersachsens, nur ganze 57 gibt man pro Spiel ab. Elf Spiele, elf Siege stehen seit Saisonbeginn zu Buche, einzig Leverkusen und Lichterfelde gestalteten die Partien gegen Göttingen etwas offener und verloren „nur“ mit 13 bzw. 15 Punkten.

Fun Fact: offenbar hatten die Göttinger Verantwortlichen am Auswärtssieg am Wochenende in Hamburg einiges auszusetzen, da man „nur“ mit 86:63 gewonnen hatte und die Trefferquote aus der Distanz nicht an die üblichen Ligabestwerte heranreichte. Das BonnRhöndorfer Kooperationsteam hofft darauf, dass man bei den Veilchen nach dem Spiel mal so richtig sauer auf die eigene Mannschaft ist…

Fotos: Jan Fante

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