WNBL: Talents holen sich den Sieg an der Freiwurflinie

Dank eines 55:52 (30:30) -Auswärtserfolges bei den Cologne Regio Ladies festigen die U18 Bundesliga-Basketballerinnen der Talents BonnRhöndorf ihren vierten Tabellenplatz und stehen mit anderthalb Beinen in der WNBL-Play-off-Runde ab Anfang März. Ausgerechnet an der Freiwurflinie behielten die Talents am Sonntag in der Schlussminute die Nerven und sicherten sich den wichtigen direkten Vergleich gegen den rheinischen Mitbewerber.

Dass es enges Match werden würde, war den Zuschauern in der Hürther Dreifachhalle von Anfang an klar. Ein Blick auf die Spielverlaufsgrafik der Nachholpartie des achten Spieltages offenbarte dann auch, dass sich beide Teams absolut ausgeglichen gegenüberstanden. Die Kurven der Mannschaften lagen stets sehr eng aneinander. Keiner Mannschaft gelang es, sich entscheidend abzusetzen, größere Läufe wurden nicht zugelassen und zehnmal ging es über Gleichstand.

Zur Pause war beim 30:30 aber schon auffällig, dass Nicola Happels Talents-Team aus der Distanz (1 von 10) wieder einmal zu wenig Zielwasser getrunken hatte. Auch bei den Freiwürfen zeigte sich das Hürth-Köln-Opladener Kooperationsteam treffsicherer. Kate Scheibli hielt die Talents zwar mit zehn Punkten im Match, die nicht immer clevere Wurfauswahl der Gäste war jedoch sicher ein Thema in Happels Halbzeitansprache.

Der dritte Spielabschnitt sah die Talents nun etwas aktiver, Laura Telke brachte ihr Team erstmals zu einer kleinen Führung (40:36, 26.). Da die gastgebenden Regio Ladies aber im Rebound Vorteile hatten, war auch nach 30 Minuten (44:42 für BonnRhöndorf) noch kein Trend erkennbar. Zehn Minuten Hochspannung lagen vor den jungen Akteurinnen. Zuerst zogen die Regio Ladies auf 46:44 davon, drei Minuten vor der Sirene war beim 47:47 Nervenstärke gefragt. Nervenstärke, die erneut Telke an den Tag legte (47:49.). Lonneke Wiesemann glich für Köln-Hürth wenig später zum 50:50 aus. Talents-Center Sahra Cissé rückte nun in den Fokus und sicherte sich wichtige Rebounds. Greta Gomann nutzt die Chancen und zog zweimal Fouls auf dem Weg zum Korb. Ihre drei verwandelten Freiwürfe brachten die Gäste 21 Sekunden vor Schluss entscheidend in Führung (50:53). Cissé mit zwei weiteren Treffern von der Freiwurflinie sollten die letzten Zweifel am Sieg zerstreuen.

Gomann holte sich statistisch den Tagessieg (13 Punkte, 10 Rebounds), Kate Scheibli (12, 9) war nur einen Ticken „schlechter“. Wie schon gegen Bochum hatten die Talents deutlich mehr Würfe auf den Korb abgegeben als der Gegner (71 zu 56) , aber bei nur zwei von 28 verwandelten Drei-Punkt-Würfen zeigte der Taschenrechner leider auch die bittere Wahrheit: sieben Prozent.

„Ich bin stolz auf mein Team, dass es sich auch von der schlechten Quote von außen nicht aus der Ruhe hat bringen lassen“, zeigte sich Happel sichtlich erleichtert. „Wir hatten heute eine große Bandbreite zwischen Genie und Wahnsinn“, beschrieb Happel die wechselnd erfolgreichen Angriffsbemühungen ihres Teams. Der „Mega-Schritt in Richtung Play-offs“ freute die Übungsleiterin dennoch sehr.

Viertel: 16:15 / 14:15 / 12:14 / 10:11

Talents BonnRhöndorf: N. Ridder, K. Scheibli, 12 Punkte, P. Bantes 4, N. Bokodi 1, L. Telke 11, I. Hewicker, J. Schindler, S. Cissé 9 , L. Sundermann 1, A. Hans 4, S. Crnovrsanin, G. Gomann 13 Punkte/10 Rebounds.