Die Überraschung blieb aus: Beim Tabellenführer Metropolitain Girls Recklinghausen mussten sich die Talents BonnRhöndorf in der U18 Mädchen-Bundesliga am Samstag mit 49:61 (28:39) geschlagen geben. Eine schwache Punktausbeute vor allen in der zweiten Halbzeit verhinderte dabei einen knapperen Ausgang.
Die lobenden Worte von Metropol-Coach Björn Grönheit in Richtung der Talents nach dem Spiel waren zwar ein wenig Balsam auf die BonnRhöndorfer Seele, trotzdem überwog die Meinung, dass für Nicola Happels WNBL-Team wohl mehr drin gewesen sei beim Favoriten. Denn Recklinghausen war quasi ohne etatmäßige Centerspielerin angetreten. Mit Sophia Müller und Adna Halilbasic fehlten den Gastgeberinnen die „Big Women“ unter dem Korb. Das hätte eigentlich ein gutes Omen für die Talents sein können, da Alexa Hans und Sahra Cissé damit ziemlich viel Raum am Brett hätten haben müssen. Eigentlich. Aber die Metropolitain Girls machten das Größen-Manko eindrucksvoll wett und trafen auch dank der beiden Bielefeld-Sisters Johanna und Clara hochprozentig aus dem Feld. 16:11 hieß es nach Viertel Nummer eins für den Tabellenführer.
Als Hans per Dreier eine kleine Talents-Aufholjagd zur 18:16-Führung krönte (13.) nahm Recklinghausens Coach sofort eine Auszeit. Mit Erfolg. Der Spitzenreiter sortierte sich und übernahm wieder das Kommando. Antonia Köller, die bisher wahrlich nicht zu den Top-Scorerinnen bei den Gastgeberinnen gehörte, gelangen zehn Punkte bis zur Pause. Mit einem Buzzer-Beater-Dreier schickte Maite Batur die Talents ratsuchend in die Kabine, elf Punkte Rückstand zur Halbzeit (28:39) waren eine ziemliche Hypothek für Happels Team. Die Trefferquote der Metropolitain Girls bewegte sich weiter oberhalb der 60 Prozent und wenig deutete darauf hin, dass die Talents das Blatt noch wenden könnten. Die einen trafen ihre offenen Würfe, die anderen eher nicht. Die einen bekamen Foulpfiffe, die anderen leider nicht.
Trotzdem gaben die Talents nochmal Gas und waren nach 26 Spielminuten wieder auf fünf Zähler herangekommen (40:45, 26.). Aber immer wenn die Gäste ein wenig Morgenluft schnupperten, schlug das Metropol-Pendel eiskalt zurück. 50:42 lautete der Zwischenstand vor dem letzten Abschnitt, immerhin ging das dritte Viertel an die BonnRhöndorfer Kooperation. Und wieder kamen die Talents heran (47:50), eher ein 8:0-Run samt Clara Bielefelds Dreier erneut elf Zähler zwischen die beiden Teams legte. Diesmal gab es jedoch kein weiteres Aufbäumen der rheinischen Gäste. Die Würfe aus der Distanz fielen nicht, Recklinghausen spielte das Match clever nach Hause und konnte am Ende sogar das Reboundduell für sich entscheiden (36 zu 30). Auch an der Freiwurflinie zeigten sich die Metropolitain Girls dank häufiger Besuche treffsicherer. So wie ein TOP4-Kandidat das eben tut.
Kate Scheibli war mit 14 Punkten und sieben Rebounds die effektivste Spielerin der Talents, Alexa Hans steuerte 11 Punkte bei. Unter dem Strich ließ der offensive Output aber in der „Crunch Time“ zu wünschen übrig. Mit nur 21 Punkten nach der Halbzeit ist es natürlich schwer, ein WNBL-Spiel zu gewinnen, waren sich die Talents-Sympathisanten in der Spielanalyse einig. Recklinghausen hat uns in den entscheidenden Phasen einfach sehr gut verteidigt“, brachte Happel es auf den Punkt. Zum Hinrundenabschluss empfangen die Talents am kommenden Sonntag die Rhein Bascats aus Düsseldorf.
Viertel: 16:11 / 23:17 / 11:14 / 11:7
Talents BonnRhöndorf: K. Scheibli 14 Punkte/2 Dreier, P. Bantes 4/1, N. Bokodi 7/1, H. Sadio, J. Schindler, S. Cissé 6, L. Sundermann, A. Hans 11/1, G. Gomann 7, N. Karimi.
Fotos: Daniela Hans / Daniel Scheibli